Nachhaltige Lebenswelten
Idee
Die Gesprächsinitiative stellt sich interdisziplinär, über Fächergrenzen und spezifische Branchen hinausgehend den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Ziel ist es, den Wissenstransfer und den Dialog zwischen städtischer Öffentlichkeit und Universität zu stärken, vor allem aber einen Beitrag zur Umstellung unserer Lebenswelt auf nachhaltige Strukturen zu leisten.
Umsetzung
Nachhaltige Mobilität – Neue Ideen in der Diskussion
Drei Gesprächsrunden stellten neue Ideen zu Formen nachhaltiger Mobilität zur Diskussion, jeweils bezogen auf die zurückgelegten Distanzen. Denn kurze Wege benötigen andere Konzepte als weltumspannender Verkehr. Gehen – Fahren – Fliegen, jede dieser Fortbewegungsarten hat ihre eigene Logik.
Entdeckung der Einfachheit: Kurze Wege
Die Kulturwissenschaftlerin Hannelore Schlaffer, der Mobilitätsforscher Martin Lanzendorf und der Gesundheitswissenschaftler Wolfgang Schlicht analysierten die „walkability“, die Fußgänger-Freundlichkeit der Stadt. Die Jugendliche Patricia Fuchs berichtete über ihren Selbstversuch „Eine Woche nur zu Fuß“.
Mobilitätsrevolution? Die Zukunft des autonomen Fahrens
Ob das autonome Fahren jene Probleme löst, die das klassische Automobil und die Demokratisierung des motorisierten Individualverkehrs hervorgebracht haben, darüber debattierten der Stuttgarter Ingenieur Hans-Christian Reuss, der Umweltaktivist Jobst Kraus und der Rechtswissenschaftler Max v. Schönfeld.
Große Distanzen – Die Zukunft der globalen Mobilität
Den Traum, die Realität und die Zukunft des Flugverkehrs thematisierten der Sozialwissenschaftler Weert Canzler, der Tourismusforscher Torsten Kirstges und der Flugzeugingenieur Andreas Strohmayer.
Ergebnisse
Die mit der Moderne rasant gestiegene Mobilität von Menschen und Gütern gehört zu den wichtigsten Ursachen des Klimawandels. Die ökologischen und psychosozialen Schattenseiten der globalen Mobilmachung sind seit Langem deutlich erkennbar. Dennoch steigt die Nachfrage nach Mobilität ungebrochen. Neue Ideen sind gefragt. Die Diskussion der Wissenschaftler*innen mit den Expert*innen des Alltags hat ergeben: Es müssen gleichzeitig mindestens drei Dinge zusammen kommen, um nachhaltige Mobilität zu ermöglichen: Technologische Innovationen, neue Infrastrukturen, die dem menschlichen Maß entsprechen – und die Umstellung von Gewohnheiten.
Fortsetzung
Impulse werden aufgegriffen und fließen in die Fortführung der Gesprächsinitiative Nachhaltige Lebenswelten ein. Das betrifft insbesondere Fragen nach dem Verhältnis von Effizienz und Suffizienz sowie nach ökonomischen Anreizsystemen und politischen Rahmenbedingungen.
Verantwortlich
IZKT – Internationalen Zentrum für Kultur- und
Technikforschung
Dr. Elke Uhl, Dr. Felix Heidenreich
Weitere Beteiligte
Stuttgart Institute of Sustainability (SIS) e.V. und die Jugendinitiative der Nachhaltigkeitsstrategie Baden- Württemberg
Bearbeitungszeitraum
März – Dezember 2016
www.izkt.uni-stuttgart.de