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Atlas der Mobilität, Forschungsprojekte und Ergebnisse

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Provisorische Architektur – Neue Realexperimente für Stuttgart

Idee

Mobilität steht für Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Doch bewegen wir uns zunehmend weniger eigenmächtig fort, neben dem Auto, unseren Füßen und Fahrrädern, sind es Busse, Bahnen, Handys und Computer, die zur Überbrückung von Distanzen genutzt werden. Sichtbar wird dies in einem verzerrten Mobilitätsverhalten: Mit 300 PS fahren wir in den nächsten Stau, verpassen arbeitend den Anschluss-ICE und sind mit leeren Akkus und gedrosseltem Datenvolumen abhängig von anonymen Call-Centern und bunten Apps.

Die Arbeiten des Seminars «PROVISORISCHE ARCHITEKTUR» gehen diesem verzerrten Mobilitätsverhalten auf den Grund und richten Ihren Fokus auf Situationen, in der diese Realität im öffentlichen Raum sichtbar wird. Die Studierenden konzipierten Gestaltungsansätze für Realexperimente, welche in Form von Provisorischen Architekturen in Stuttgart umgesetzt werden. Sie dienen als Möglichkeit neue Ansätze, im Stadtraum zu testen, den Diskurs rund um eine neue Mobilitätskultur weiter anzustoßen und um neue Denkweisen zu kultivieren.

„Provisorische Architektur ist Medium für den Umbau unserer Städte, ist Ordnungsmittel und Großmobiliar, ist Koordinationselement für vorhandene Bausubstanzen und Prüfstand für öffentliche Meinung. Provisorische Architektur schafft die Möglichkeit, Wünsche und Vorstellungen der Stadtbewohner anhand vorgegebener Modelle zu konkretisieren, Verhaltensweisen in Erfahrung zu bringen.“ Ortner, Laurids (Haus-Rucker-Co): Provisorische Architektur. Medium der Stadtgestaltung, in: Kunstforum international 1977 S. 170-208.

Umsetzung

Die Kooperation des Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen am Städtebau-Institut der Universität Stuttgart, dem Masterstudiengang Innenarchitektur an der Hochschule für Technik und dem gemeinnützigen Verein Stadtlücken e.V. ermöglichte den Studierenden maßstabsübergreifendes und interdisziplinäres Arbeiten sowie eine direkte Auseinandersetzung mit dem Stadtraum Stuttgart.

Das StadtPalais zeigte diese interdisziplinären Arbeiten in der Salonausstellung „Provisorische Architektur – Neue Realexperimente für Stuttgart“. In Bildern, Zeichnungen, Modellen, Texten und Videoarbeiten gewinnen die Ansätze an Gestalt und zeigen, wie sich unsere Stadt nachhaltig umformen ließe.

Ergebnisse

Am 31. Januar 2019 versammelte sich eine Jury aus Kultur, Architektur und Stadtplanung, Stadtverwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft, um die von den Studierenden präsentierten Ideen zu bewerten. Nach regen Diskussionen und einer knapp dreistündigen Sitzung im StadtPalais Stuttgart stand die Entscheidung fest:

Realexperiment Stadtregal
Ali Hajinaghiyoun, Felix Haußmann, Martin Schusser

Wer entscheidet, wie wir den öffentlichen Raum gliedern und nutzen? Wer setzt die Spielräume fest und in welcher Sprache werden diese vermittelt? Wie werden die Interessenkonflikte moderiert?

Das Stadtregal ist ein Grundgerüst im öffentlichen Raum, welches als System dessen Nutzern die Möglichkeit bietet, den Raum ihren Anforderungen entsprechend zu gliedern und zu gestalten. Dieser Prozess wird hierbei durch im Stadtregal fest integrierte Träger aus der Zivilgesellschaft unterstützt.

Realexperiment Stuttgarter Luftbahn
Christian Kohler

Der Entwurf stellt eine Station zu einem hypothetischen Nahverkehrssystem auf Ballonbasis dar, die in Gestalt und Idee an Geschichten von Jules Vernes angelehnt ist. Die pavillonartige Station ist Bühne, Objekt und Ort der Diskussion für den Einstieg in eine neue Mobilität.

Um das Gespräch über eine nachhaltige Mobilitätskultur über die unterschiedlichen Interessen hinweg anzuregen, erschafft die «Stuttgarter Luftbahn» eine phantastische Utopie, die einen für alle positiven Zustand, für den man Veränderungen in Kauf nehmen möchte, aufzeigt und dadurch zwischen den Positionen vermitteln kann.

Realexperiment How do you roll?
Anna Dörrig, Cristina Estanislao Molina, Feydrea Viaista, Paul Stockhausen

An einer der hoch frequentiertesten Stellen in Stuttgart, bietet sich die Möglichkeit ein neues Bewusstsein für den Ort zu schaffen: Der Österreichische Platz.

Um mit der Idee des Bewegens und der bewussten Fortbewegung, an einem autodominierten Ort, Aufmerksamkeit zu erlangen, schafft diese Intervention wieder Raum für Mobilitätskulturen die durch das Auto von der Straße verdrängt wurden. Einmal im Monat wird der innerste Kreis des Österreichischen Platzes gesperrt und für den freien Verkehr der Rollerblades, Inlineskater, Skater, Longboarder & co. geöffnet.

Jury:
Prof. Dr. Martina Baum, Städtebau-Institut, Universität Stuttgart
Dr. Thorben Giese, Stadtpalais – Museum für Stuttgart
Andreas Hofer, IBA StadtRegion Stuttgart
Gisa Gaietto, Amt für öffentliche Ordnung Stuttgart
Patrick Ruthardt, Mercedes-Benz Management Consulting

Fortsetzung

Die Realexperimente werden im Sommersemester 2019 umgesetzt.

Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen, Universität Stuttgart
www.sue-uni-stuttgart.de

Seminar-Leitung und Ausstellungsgestaltung: Sebastian Klawiter & Hanna Noller
Seminar-Betreuung: Valerie Rehle, Doris Lindner, Andreas Beulich, Sascha Bauer

 

 

Grafik: studiopanorama.de
Video: Martin Mannweiler

Seminar-Gruppe:
Leonie Achin, Rosa Ackermann, Emirhan Akin, Ginster Bauer, Lewin Biskupski, André Bombera, Anna Brehm, Ella Bortenschlager, Aysin Can, Marisa Cianfriglia, Philipp Deilmann, Anna Dörrig, Felix Fernkorn, Annika Gapp, Anna-Sophie Gantinas, Ignacio Garcia Alvarez, Adrien Louis Gauthier, Manon Gerlier, Ramona Gilde, Patrick Haiser, Ali Hajinaghiyoun, Felix Haußmann, Max Henselmann, Shirin Hillawi, Andrea Irion, Lea Jürgens, Boris Kadiyski, Christian Kohler, Karla Laukeningkat, Anna Lenz, Thomas Lesch, Julius Lutterbüse, Annalisa Massaro, Julia Meister, Cristina Estanislao Molina, Nicole Müller, Nina Müller, Jana Nolting, Dalya Ortak, Francesca Pesce, Miikka Pihamaa, Nikolina Popovic, Beatriz Quintiliano, Tara Schattschneider, Martin Schusser, Christian Schweitzer, Aleksandra Shopova, Jonathan Siegle, Lisa Stadtmüller, Anne Steullet, Paul Stockhausen, Kirsten Stuke, Emre Tasan, Amila Terzic, Dijana Todorović, Harun Tören, Marikita Travlou, Feydrea Viaista, Johanna Vogl-Fernheim, Mariella Weber, Laura Wiesenfarth, Nazerke Zhumalina, Edin Zoleti

REALLABOR FÜR
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