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Projekte des Reallabors und seiner Akteure

Projekttyp

Mobilitätsform

Status

Die Bürger-Rikscha – Gemeinsam in Bewegung

Wie bringen wir jung und alt gemeinsam auf die Straße? Was wäre, wenn ältere Menschen nicht alleine Autofahren müssten, sondern mit Jüngeren radeln könnten? Was wäre, wenn Mobilität uns verbindet und nicht trennt?

Im Alter sind manche Menschen nicht mehr so mobil, wie sie es gerne wären. Die alltägliche Versorgung sowie die Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben kann dann nur mit Autos bewältigt werden. Dass es auch anders geht, zeigt der „Bürger-Rikscha gemeinsam in Bewegung e. V.“ in Vaihingen: Ehrenamtliche Fahrer nehmen die Senioren in einer Rikscha zu Ausfahrten mit, was der Gesundheit aller Beteiligten gut tut und den Alltag der Senioren bereichert. Das Prinzip „Radeln ohne Alter“ hat sich schon in anderen Ländern bewährt und nun wird das Experiment in Stuttgart gewagt. Wir wollen dabei untersuchen, wie sich das soziale Leben und das Wohlbefinden der Senioren durch die Rikschafahrten ändern. Das Ergebnis könnte ein „Leitfaden“ für ähnliche Projekte sein, der wertvolle Erfahrungen und Tipps enthält.

 

Für das Experiment schließen sich Mitglieder des Vereins mit weiteren Engagierten und Studierenden zusammen. Durch die studentische Beteiligung wurde ein weiterer Schwerpunkt des Experiments auf Flüchtlinge gelegt, die sich in einer ungewohnten Umgebung und Kultur zurechtfinden müssen. Dazu gehört die Erklärung von Verkehrsregeln genauso wie die Vermittlung des Bewusstseins, dass ein eigenes, schnelles Auto nicht unbedingt zu den höchsten Zielen in unserer Gesellschaft gehören muss.

 

 

Praxispartner
Bürger-Rikscha gemeinsam in Bewegung e. V.
Kontakt: info@rikscha-vaihingen.de

 

 

www.rikscha-vaihingen.de

 

 

Critical Mass Stuttgart

Wie soll in Zukunft unsere Fortbewegung im Straßenraum, somit auch unser Umgang und die Begegnung im öffentlichen Raum aussehen? Weiterhin Vorfahrt für das Auto, unter Inkaufnahme aller Begleiterscheinungen wie Abgas, Lärm, Flächenverbrauch und Gefährdung schwächerer Verkehrsteilnehmer? Oder spricht nicht viel mehr für ein umweltverträgliches Verkehrskonzept, wie es das Fahrrad schon längst bereitstellt?

Critical – was?

 

Die Erklärung: eine möglichst große Zahl an Radfahrern schließt sich regelmäßig zu einer Gruppe zusammen und beansprucht so ihren Platz im Straßenverkehr. Man kann diese Aktionsform also als Gegenbewegung zur alltäglichen Blechlawine auf Stuttgarts Straßen begreifen – und als Feier für das Verkehrsmittel Fahrrad.

 

Grundanliegen der Critical Mass ist es, sicheren Verkehrsraum für Radfahrer zurückzugewinnen. Darüber hinaus stellt die Bewegung eine grundsätzliche Frage an die Stadt- und Verkehrsplanung: wie soll in Zukunft unsere Fortbewegung im Straßenraum aussehen? Es spricht viel für ein umweltverträgliches Verkehrskonzept, wie es das Fahrrad schon längst bereitstellt.

 

 

Praxispartner

Critical Mass Stuttgart

 

 

www.criticalmassstuttgart.wordpress.com/

 

 

Das Freie Lastenrad Stuttgart

Können gemeinsam genutzte Räder in Strukturen der Kooperationen die Menschen zusammenbringen? Wie machen wir aus Motorenlärm Fahrradgeklingel, aus Feinstaub Frischluft, aus Lastwagen Lusträder?

Derzeit gewinnen Lastenräder, nicht zuletzt dank dem Durchbruch der Elektromobilität bei Fahrrädern, stark an Bedeutung. Lastenräder sind nicht nur leise und feinstaubfrei, sie können auch eine ganze Menge transportieren, ermöglichen Begegnungen der Menschen in der Stadt, strahlen ein positives Lebensgefühl aus und bieten somit ein enormes Potential für die Citylogistik. Für das Experiment wird die Plattform und das Buchungssystem der Initiative „Freies Lastenrad Stuttgart“ genutzt. Deren Grundidee ist es, Bürgerinnen und Bürgern über eine zentrale Onlineplattform und eine lokale Verleih-Station Lastenräder kostenlos zur Verfügung zu stellen. Lastenräder fungieren hier als sogenannte „Commons“: Gemeingüter, die allen zustehen und gemäß selbstdefinierter Regeln gemeinsam oder anteilig genutzt werden können. Wo möglich, setzt das Experiment auf ehrenamtliches Engagement und basiert auf den Prinzipien der Kooperation und des Teilens. Durch verschiedene, regelmäßig wechselnde Verleihstationen soll im Realexperiment untersucht werden, welche Möglichkeiten und Potentiale die Lastenradnutzung birgt. Vor allem aber soll das Experiment die Lastenradnutzung in Stuttgart fördern und verbreiten.

 

 

Praxispartner
Freies Lastenrad Stuttgart
Kontakt: info@lastenrad-stuttgart.de

 

 

 

www.lastenrad-stuttgart.de

 

 

Kalender:

  • 15.9.2017

    global cycle hack 2017

How do you roll?

Um für die Idee der bewussten Fortbewegung an einem autodominierten Ort Aufmerksamkeit zu erlangen, schafft diese Intervention einer Rollschuhdisco wieder Raum für Mobilitätskulturen die durch das Auto von der Straße verdrängt wurden.

 

Diese Intervention ist ein Produkt des Diskurses über die Zukunft der Mobilität in Städten. Aus der eigentlichen Idee, der Nach-
ahmung von Schlittschuhläufern, entwickelte sich über die Jahrhunderte eine Kultur welche international für Aufregung sorgte. Es entstand nicht nur eine neue Sportart oder ein Fortbewegungsmittel, sondern eine Mobilitätskultur. Mittlerweile sind sie fast wie ausgestorben. Die Rollerblades.

 

An einer der meist frequentierten Stellen in Stuttgart, an welcher der Verkehr durch das Auto, zumindest scheint es so, Hauptaufgabe des Ortes ist, bietet sich die Möglichkeit ein neues Bewusstsein für den Ort zu schaffen: Der Österreichische Platz. Die Aktion tritt ins Licht und vor allem in einem Raum in dem wir hoffen Städten einen Diskurs, Weitblick und neue Identitäten zu verleihen!

 

Einmal im Monat (das wäre schön!) wird der innerste Kreis des Österreichischen Platzes gesperrt und für den freien Verkehr freigegeben, Rollerblades, Inlineskater, Skater oder Longboarder einfach für jeden der kein mehr Platz auf den Straßen findet. Gerade an Plätzen und Situationen wie dem Österreichischen Platz dessen einzige Hauptaufgabe scheinbar der Verkehr sei, ist das Verbreiten dieses Aufschreis wichtig: Die Stadt gehört uns allen!

 

 

Praxispartner
Anna Dörrig, Cristina Estanislao Molina, Feydrea Viaista, Paul Stockhausen

 

Kontakt:

howdoyourollstuttgart@gmail.com

https://www.instagram.com/hdyrstuttgart/

https://www.facebook.com/howdoyourollstuttgart/

 

Fotos: Natalie Brehmer und Lewin Biskupski

 

 

 

Kesselrollen

Wie rollt die Stadt von morgen? Wie stellen sich die Stuttgarter die Mobilität der Zukunft im Kessel vor? Was können wir tun, um die Stadt für uns lebenswerter zu gestalten?

Die Critical Mass ist eine weltweite Bewegung, die Werbung für mehr Radfahren macht, und ein Vorzeigeprojekt, wenn es um nachhaltige Mobilität geht. Wir beleuchten die „Kritische Masse“ in Stuttgart und zeigen auf, dass die Kesselmetropole nicht für immer „Autostadt“ bleiben muss. Speziell in Stuttgart, der Stadt mit der höchsten Feinstaubbelastung in ganz Deutschland, ist es dringend notwendig, alternative Mobilitätsmöglichkeiten zum Auto zu etablieren.

 

Wieso treffen sich Menschen verschiedenster Couleur einmal im Monat bei der Critical Mass, um mit dem Rad durch die Stuttgarter Straßen zu fahren? Was verbindet diese unterschiedlichen Menschen und was sind ihre Beweggründe? Unsere 30 minütige Dokumentation möchte die Teilnehmer der monatlichen Radausfahrt beleuchten, will persönliche Einblicke in ihre Motivation geben und aufzeigen, wie sich die Menschen ihre Stadt von morgen vorstellen. Neben der Critical Mass und deren Teilnehmer werden auch viele weitere Projekte zum Radfahren und zur nachhaltigen Mobilität in der Landeshauptstadt vorgestellt.

 

Vielen Menschen ist bereits bewusst, dass die Verkehrsentwicklung in den Städten irgendwann zum Kollaps führt. Eine steigende Zahl an Autos drängt sich auf gleichbleibendem Raum, immer größer wird die Belastung für alle, in und außerhalb der Karosserie. Um noch mehr Menschen auf diese immer akuter werdende Problematik aufmerksam zu machen, ist dieser Film ein ideales Vehikel. Er kann zum Nachdenken anregen, ein Bewusstsein schaffen und unser tägliches Verhalten im Kleinen beeinflussen.

 

 

Praxispartner

Kesselrollen

Kontakt: kesselrollen@posteo.de

 

 

www.facebook.com/kesselrollen

 

 

Kinderstadtteilforschung

Können Kinder Forschung? Sind nicht gerade Kinder der Schwabschule in Stuttgart-West ExpertInnen in eigener Sache, mit hochgerechnet 115.000 Schulwegstrecken im Jahr? Könnte es sein, dass sie Dinge wissen, die nicht mal Google weiß – nicht allein zum Thema (nachhaltige) Mobilität und Sicherheit, sondern insgesamt zu ihrem Stadtteil als Lebensmittelpunkt und Reallabor?

Seit 2 Jahren machen sich „KinderstadtteilforscherInnen“ des Schülerhauses an der Grundschule Schwabschule auf, um ihren „Kiez“ – der Stuttgarter Westen ist der am dichtesten besiedelte Stadtteil in Deutschland – neu zu entdecken. Unterstützt werden sie vom Caritasverband für Stuttgart e.V. und Wissenschaftlern des Fraunhofer IAO. In rund einem Dutzend Aktionstagen wurde das Rathaus besucht, gefährliche Orte für Kinder kartiert, Flüchtlingskindern das Viertel gezeigt und Verkehrsforschung betrieben.

 

Exemplarisch sei die letzte Aktion der Projektreihe angeführt: Die Sache mit den digitalen Geschwindigkeitsanzeigetafeln vor der Schwabschule. Die Kinder haben durch Stichprobenmessungen erforscht, dass 38% der Autofahrer schneller fahren als die erlaubte Höchstgeschwindigkeit gleich 30 Stundenkilometer. Als eine der Schlußfolgerungen haben die Kinder der Stadt einen Vorschlag gemacht: Wie wäre es, wenn sie als Zeichen an die Erwachsenen einmal die Straße bemalen dürften?

 

Am 16. September 2016 war es soweit. Im Zuge des Park(ing)Days wurden, zwar nicht auf der Durchgangsstraße Schwabstraße aber immerhin im verkehrsberuhigten Bereich daneben, rund 200 Quadratmeter Straße von rund 50 Kindern einen Nachmittag lang bemalt. Die Streetart-Kunstwerke in Kreide sind vergänglich, aber viele interessante Erkenntnisse zur Mobilitätskultur in Stuttgart konnten gewonnen werden…

 

 

Praxispartner

Caritasverband für Stuttgart e.V.

Kontakt: sh.schwabschule@caritas-stuttgart.de

 

Fraunhofer IAO

Kontakt: norbert.froeschle@iao.fraunhofer.de

 

 

www.blog.iao.fraunhofer.de/kinder-machen-es-vor-so-geht-buergerbeteiligung

 

 

Luftdaten selber messen!

Welche Auswirkungen hat das hohe Verkehrsaufkommen in Stuttgart auf unsere Luft? Wie hoch ist die Feinstaubbelastung in Wohngebieten auch abseits des Neckartores? Wie kann die Luftqualität in Stuttgart in Echtzeit gemessen und visualisiert werden?

Das OK Lab Stuttgart widmet sich mit dem Citizen Science Projekt luftdaten.info der Feinstaub-Messung. Selbst gebaute Feinstaub-Messgeräte werden an Paten im gesamten Stuttgarter Raum vergeben. 300 Paten bringen ein Feinstaub-Messgerät außen an ihrer Wohnung/Haus an und verbinden es mit einem W-LAN Anschluss. Die gesammelten Daten werden in Echtzeit auf der Webseite luftdaten.info visualisiert. So wird Feinstaub sichtbar.

 

 

Praxispartner
Code for Germany – Open Knowledge Lab Stuttgart
Kontakt: jan.lutz@buero-fuer-gestalten.de

 

 

www.luftdaten.info

 

 

Kalender:

  • 04.3.2017

    OPEN DATA DAY 2017

    Max-Bense-Forum, Stadtbibliothek Stuttgart, Mailänder Platz 1, 70173 Stuttgart

  • 26.12.2017

    ok_lab Stuttgart

    Stuttgart, Stadtbibliothek

  • 28.11.2017

    ok_lab Stuttgart

    Stuttgart, Stadtbibliothek

  • 24.10.2017

    ok_lab Stuttgart

    Stuttgart, Stadtbibliothek

  • 26.9.2017

    ok_lab Stuttgart

    Stuttgart, Stadtbibliothek

Mobilitätsschule

Kann man in Stuttgart Fahrrad fahren? Wie lade ich ein Elektroauto? Wie komme ich am schnellsten ans Ziel, mit U-Bahn, S-Bahn oder sogar zu Fuß?

Die Mobilitätsschule – nachhaltig mobil liefert einen Beitrag zur Entwicklung und Verstetigung alternativer Mobilitätsformen und fördert die Kompetenz für multi- und intermodale Mobilität im Fahrschulunterricht. Unter dem Motto „nachhaltig mobil“ wollen wir die Idee intermodaler Mobilität in Stuttgart erforschen und verankern. Die Mobilitätsschule wird durch das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg gefördert. Wir wollen anregen, verschiedene Mobilitätsformen zu nutzen und zu kombinieren, um so schneller, erholter und ökologischer ans Ziel zu kommen. Dazu gehören neben dem Zufußgehen und dem Fahrradfahren auch das Car-Sharing, E-Mobilität, das Lastenrad und vieles mehr. Wir setzen dabei durch Kooperationen mit den Fahrschulen bereits bei Fahranfänger*innen an.

 

 

Praxispartner
Electrify BW
Kontakt: hallo@nachhaltigmobil.schule

 

 

 

www.nachhaltigmobil.schule

 

 

Park(ing) Day Stuttgart

Wie soll der öffentliche (Stadt)Raume genutzt und gestaltet werden? Wieviel Fläche soll dem Autoverkehr eingeräumt werden? Können Verkehrsflächen auch anders genutzt werden? Können wir unsere Stadt mitgestalten, mitbestimmen und zurückerobern?

Der Park(ing) Day wurde 2005 in San Francisco ins Leben gerufen und findet seitdem einmal jährlich weltweit, seit 2012 auch in Stuttgart, am dritten Freitag im September statt.
Öffentliche Parkplätze verwandeln sich für einen Tag in Spielwiesen zum Toben, Diskussionsorte zum Austauschen, Kunsträume oder Grünflächen zum Erholen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und jeder kann mitmachen.

 

Freiräume aufzeigen & Parks erschaffen!

 

Der Aktionstag Park(ing) Day möchte zu einer kritischen Diskussion zum Thema Nutzung und Gestaltung des öffentlichen (Stadt)Raumes anregen. Durch ihn soll aufgezeigt werden, wie Verkehrsflächen anders genutzt werden können und in Frage gestellt werden, wieviel Fläche dem Autoverkehr eingeräumt werden soll. Es soll den BürgerInnen bewusst gemacht werden, dass sie Stadt mitgestalten, mitbestimmen und sie sich zurückerobern können.
Die Stadt gehört allen!

 

 

Praxispartner

Park(ing) Day Stuttgart

Kontakt: kontakt@parkingday-stuttgart.de

 

 

www.parkingday-stuttgart.de

 

 

Parklets für Stuttgart

Wie kann in einer engen, zugeparkten Stadt öffentlicher Raum zurückerobert werden? Wie wollen wir diese freiwerdenden Räume nutzen? Wie sehen die Parklets aus, wenn Anwohner sie mitgestalten, wie wenn die Stadt Stuttgart sie bespielt? Wie kann bei Anwohnern Akzeptanz oder sogar Begeisterung für mehr Platz für Menschen erreicht werden?

Ein Parklet ist eine Erweiterung des Fußwegs durch die Umnutzung von Auto-Stellplätzen als öffentlichen Raum. Dabei kann es um einen einzigen Stellplatz, aber auch um eine ganze Straßenzeile gehen. Im Realexperiment werden verschiedene Nutzungstypen ausprobiert: ein Parklet mit einer Lastenrad-Garage, eines als offene Werkstatt, eines mit Beeten und Bänken, mit Bücherregalen oder einer FairTeiler-Box. Gemeinsam experimentieren Studierende mit „Paten“ wie benachbarten Bürgervereinen, oder Geschäften, die durch die Pflege „ihres“ Parklets Verantwortung für ihr kleines Stück öffentlichen Raum übernehmen. Durch Beobachtungen und Befragungen wird die Auswirkung der Installationen auf die Qualität der Straßen- und Stadträume und des sozialen Miteinanders untersucht. Konzepte, die besonders gut funktionieren, könnten zu einer ständigen Veränderung vor Ort und einer Übertragung auf andere Stellen führen.

 

 

Praxispartner
Sven Glatz, Hanka Griebenow , Basil S. Helfenstein, Johannes Heynold, Kristin Lazarova, Carol Torres, Philipp Wölke
Kontakt: info@parklet-stuttgart.de

 

 

 

www.parklet-stuttgart.de

 

 

Kalender:

  • 27.4.2016

    Stadtraum, Stauraum, Lebensraum - Zukunftsvisionen

    Stuttgart, AK2 Galerie

Plusrad – Die App, die Radfahren belohnt

Wie machen wir die wahren Kosten verschiedener Mobilitätsformen spürbar? Welchen volkswirtschaftlichen Nutzen erwirtschaften Radfahrer? Wie motivieren wir mehr Menschen zum Radfahren? Wie schaffen wir eine Kultur der Anerkennung und Förderung des Radfahrens?

49 Milliarden: Diese Kosten entstehen allein in Stuttgart bis 2030 für „im Stau stehen“. Dabei unberücksichtigt sind die ungedeckten Folgekosten durch motorisierten Individualverkehr (MIV) für Umwelt, Infrastruktur, Gesundheit. In Kopenhagen wurde dieser volkswirtschaftliche Schaden auf 0,15 € pro Kilometer berechnet, der von der Allgemeinheit getragen wird. Dem gegenüber steht der volkswirtschaftlicher Nutzen durch Radfahren – nämlich 0,16 € pro Kilometer. Diesen Nutzen zu belohnen ist die Idee der Plusrad-App, auf der das Realexperiment basiert. Radfahrerinnen und Radfahrer sammeln ihre gefahrenen Kilometer und bekommen – entsprechend den zurückgelegten Distanzen – Belohnungen. Das sind sowohl reale Belohnungen z. B. in Form von Rabatten in ausgewählten Geschäften oder kostenlosen Brezeln als auch Informationen über z. B. gesparte Liter Benzin, Kilogramm CO2, Feinstaub. Flankierend zur App existiert ein Blog als Plattform für Studien und Fakten zum Thema Mobilität mit dem Schwerpunkt Fahrrad, der im Rahmen der Ideen Initiative Zukunft vom „dm Drogeriemarkt“ mit der deutschen UNESCO-Kommission gefördert wurde.

 

 

Praxispartner
Büro für Gestalten/de
Kontakt: info@plusrad.de

 

 

 

www.plusrad.de

 

 

SQ-Workshops

Die SQ-Workshops wurden bereits zum vierten Mal in Folge im „Future City Lab_Stuttgart: Reallabor für nachhaltige Mobilitätskultur“ als fachübergreifende Schlüsselqualifikation an der Universität Stuttgart angeboten. Immer organisiert vom Internationalen Zentrums für Kultur- und Technikforschung (IZKT) fand der letzte Workshop in Kooperation mit dem Stadtarchiv Stuttgart, der Hochschule der Medien (HdM) und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) statt.

Der erfolgreiche Ablauf des Workshops, die gute Arbeitsstimmung und das positive Feedback der Studierenden bestätigen wiederholt, dass solche trans- und interdisziplinär angelegte Seminare nicht nur Spaß machen, sondern auch ein großes Potenzial für innovative Lehr- und Lehrformate an der Universität Stuttgart haben.

 

Mehr Informationen zum Format und den Veranstaltungen finden sie hier:

http://www.izkt.de/

Stadtstreifen-Automat

Wie können wir die Lücken in unserer Stadt nutzen? Welche Räume können geöffnet werden und neu für die Bewohner nutzbar gemacht werden? Welche Potenziale liegen in unseren Stadtlücken? Diesen Fragen widmet sich der gemeinnützige Verein Stadtlücken e.V.

Für das Finale der 1. Förderphase des Reallabors im September 2017 entwickelte Stadtlücken e.V. den Stadtstreifen-Automat. Damit eröffnetet sie eine einwöchige Gehschule.

 

„Müssen wir das Gehen wieder lernen? Nachhaltige Mobilität dreht sich nicht nur um neuartige Technologien, Fahrradkolonnen und wendige Car2Gos. Nein, sie betrifft auch das älteste Fortbewegungsmittel schlechthin – unsere Füße! Warum gehen wir in unserer Stadt so ungern zu Fuß?
Mehrspurige Straßen, chaotische Kreuzungen, vorbeidonnernde Autos und Lkws, Schienenverkehr, Ampeln – oft müssen Fußgänger dem Schnelleren den Vortritt lassen. Mit einer Ausnahme: am Zebrastreifen.
Der Zebrastreifen ist eine Lücke im endlosen Verkehrsfluss, ein kommunikatives Element, das von allen gegenseitige Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit fordert. Der Zebrastreifen macht dem Fußgänger Platz, sich in seiner Stadt ungehindert zu bewegen.

 

Wir laden dich ein. Schnapp dir dein Stück Streifen, schneid es ab, nimm es mit, geh darauf und denk gemeinsam mit uns über folgende Fragen nach:
Wo willst du in der Stadt gehen? Muss man sich die Stadt erlaufen? Welche Lücke willst du als Fußgänger einnehmen? Siehst du wohin du gehst? Ist der Moment zum Flanieren gekommen? Wo kannst du dir die Beine vertreten? Bist du gern zu Fuss?
Es gibt ein Foto von dir im Streifen-Einsatz? Poste es bei Facebook oder Instagram mit #Gehschule. Wir sammeln alle Fotos auf Instagram unter @stadtluecken.“

 

 

 

Praxispartner

Stadtlücken e.V.

Kontakt: hallo@stadtluecken.de

www.stadtluecken.de

 

 

www.stadtluecken.de

 

Stadtregal

Das Stadtregal ist ein Experiment zur demokratischen Konfliktgestaltung des öffentlichen Raums. Im Zuge der Mobilitätswende distanzieren wir uns mehr und mehr vom Konzept der autogerechten Stadt und nehmen wieder den Menschen als Maß für unsere Planung.

Das bedeutet einerseits, dass die bis jetzt von Autos besetzen Flächen, mehr und mehr frei werden – Parkplätze, die bis jetzt für ein Auto und eine Privatperson zu Verfügung standen, können nun für andere Mobilitätsarten und somit für mehreren Menschen zu Nutzungsflächen werden. Andererseits bringt diese Situation die Frage mit sich: Wem gehören diese „neue Flächen“ mitten in unsere Stadt und wer hat das Recht die neuen Nutzungen zu bestimmen?

Wir sehen die große Umstellung unserer Mobilitätskultur nicht nur als Notwendigkeit, vielmehr als Chance um neue Werte zu erzielen. Gleichzeitig dient diese Wende einer Optimierung der Aufteilung des öffentlichen Raums in Städten und soll bezüglich der sozialen Gerechtigkeit zum Nachdenken anstoßen.

Wer entscheidet, wie wir den öffentlichen Raum gliedern und nutzen? Wer setzt die Spielräume fest und in welcher Sprache werden diese vermittelt? Wie werden die Interessenkonflikte moderiert?

Das Regal: ein Möbel welches zur offenen Aufbewahrung diverser Gegenstände benutzt wird. Der durch das Regal gefasste Raum wird dabei, zum Zwecke der Gliederung, durch Einlagen in mehrere Aufbewahrungsräume unterteilt.

Das Stadtregal ist hierbei ein Grundgerüst im öffentlichen Raum, welches als System dessen Nutzern die Möglichkeit bietet, den Raum ihren Anforderungen entsprechend zu gliedern und zu gestalten.

Grundsätzlich handelt sich bei dem Experiment um ein multifunktionales Stadtmöbel, das von einem Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Akteuren getragen wird, dessen Ziel ist, die Zusammenkunft unterschiedlichen Milieus zu fördern. Durch die Kombination der Funktionen Küche, informeller Schlafplatz, Lastenradverleih, Medikamentenschrank und Foodsharing-Fairteiler wird die Begegnung unterschiedlicher Personengruppen initiiert. Der zentrale Teil der Arbeit ist dabei, einen öffentlichen Diskurs um die soziale Gerechtigkeit der Flächennutzung in der Stadt sowie den Umgang mit Interessenkonflikten aus der Frage „Wem gehört die Stadt?“ heraus, anzustoßen und voranzubringen.

 

Das Projekt ist im August 2019 mit einer Podiumsdiskussion als Abschlussveranstaltung zum Ende gekommen, in der Expert*innen aus Politik (Veronika Kienzle, Bezirksbeirat Mitte und Raiko Grieb, Bezirksbeirat Süd) und Universität (Prof. Dr. Martina Baum) zusammen mit Zivilgesellschaftlichen Akteuren (Christine von Raven, Stadtlücken e.V., Andreas Hofstetter-Straka, Kirche St. Maria) und interessierten Bürger*innen ( und Nutzer*innen des Stadtregals) die ersten Ergebnisse des Experimentes diskutiert haben.

 

Voraussichtlich wird im Oktober 2019 der städtebaulich/ architektonische Entwurf zusammen mit der Auswertung der Ergebnisse sowie einer Zusammenstellung der unterschiedlichen Themen und Diskussionen, die durch das Experiment angestoßen worden sind, ausgestellt.

 

 

Konzeption: Ali Haji, Felix Haußmann, Martin Schusser

1:1 Umsetzung: Ali Haji, Felix Haußmann, Till Müller-Haude, Nicole Epple, Nickolas Kessmeyer, Thomas Lesch, Niclas Lindesmann, Sandra Schlegel, Arzum Coban, Dominic Plag, Daniel Voigt

Betreuung: Hanna Noller & Sebastian Klawiter, Doris Lindner und Katrin Alle

weitere Infos: https://www.facebook.com/StadtRegal.Stuttgart/

oder unter: http://www.r-n-m.net/projekte/

 

Presse:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stadtluecken-am-oesterreichischen-platz-ein-moebelstueck-das-menschen-verbindet

https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/436/moebel-als-bruecken-6108.html

 

 

 

Die Stäffele-Galerie

Was wäre, wenn die Stuttgarter Stäffele nicht nur im Verborgenen existieren, sondern Orte für Sport, Bewegung, Begegnung und kulturelle Events wären? Wenn sie zur Outdoor-Kunstgalerie werden oder dort abendliche Konzerte stattfinden?

Die gut 400 Stäffele im Stuttgarter Stadtgebiet bergen einzigartige Potenziale: Autofrei, oft von etwas wildem Grün umwachsen oder mit Brunnen verziert, bieten sie überraschende Abkürzungen und schöne Ausblicke über den Stuttgarter Kessel. Einige Stäffele sind jedoch durch rostige Geländer, brüchige Stufen oder fehlende Beleuchtung weniger anziehend. Andere sind unpraktisch, z. B. wenn Schienen für Fahrräder oder Kinderwagen fehlen.

 

Das Realexperiment will durch phantasievolle Eingriffe neue Möglichkeiten bieten, die Stäffele zu nutzen und mit anderen Augen zu sehen. Dadurch soll ein Kulturwandel in der Nutzung der Stuttgarter Stäffele angeregt werden: angeleitetes sportliches Training auf den Stufen, Konzertevents, Gärtnern in den Randbereichen, künstlerische Installationen – vielerlei Aktionen sind denkbar. Bewohnerinnen und Bewohner, Läden, Lokale und Vereine werden mit einbezogen und können als Stäffele-Paten mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Initiativen, die sich bereits für die Pflege der Stäffele einsetzen, könnten ebenso wie das Kulturamt oder das Amt für Sport und Bewegung in die Zusammenarbeit integriert werden. Denn Spaß an aktiver Bewegung durch attraktive Wege könnte nicht nur die eine oder andere Autofahrt sparen, sondern macht auch fit und hält gesund.

 

 

Praxispartner
Basil S. Helfenstein, Johannes Heynold, Kristin Lazarova, Philipp Wölke
Kontakt: staeffele@r-n-m.net

 

 

 

www.staeffele.wordpress.com

 

 

Kalender:

  • 27.4.2016

    Stadtraum, Stauraum, Lebensraum - Zukunftsvisionen

    Stuttgart, AK2 Galerie

Stuttgarter Luftbahn

Um das Gespräch über eine nachhaltige Mobilitätskultur über die unterschiedlichen Interessen hinweg anzuregen, erschafft die «Stuttgarter Luftbahn» eine phantastische Utopie, die einen für alle positiven Zustand, für den man Veränderungen in Kauf nehmen möchte, aufzeigt und dadurch zwischen den Positionen vermitteln kann.

Der Entwurf stellt eine Station zu einem hypothetischen Nahverkehrssystem auf Ballonbasis dar, die in Gestalt und Idee an Geschichten von Jules Vernes angelehnt ist. Die pavillonartige Station ist Bühne, Objekt und Ort der Diskussion für den Einstieg in eine neue Mobilität.

Um das Gespräch über eine nachhaltige Mobilitätskultur über die unterschiedlichen Interessen hinweg anzuregen, erschafft die «Stuttgarter Luftbahn» eine phantastische Utopie, die einen für alle positiven Zustand, für den man Veränderungen in Kauf nehmen möchte, aufzeigt und dadurch zwischen den Positionen vermitteln kann.

 

Praxispartner
Christian Kohler, Felix Fernkorn, Ginster Bauer, Justus Günthermann, Carla Feine

REALLABOR FÜR
NACHHALTIGE MOBILITÄTSKULTUR

FUTURE CITY LAB

Universität Stuttgart
Keplerstr. 11
D-70174 Stuttgart
info@r-n-m.net